Mit Entdeckergeist und Freude Schritt für Schritt den Handstand erlernen – Lucie Beyer zeigt dir eine gute Vorbereitung auf die Haltung, die viele sich (bisher!) nicht zutrauen.
Es ist mir eine Freude, wenn Menschen lernen wollen, sich selbst auf den Händen zu tragen, bzw. den Körper als ihr „eigenes Königreich“ zu erobern. Denn dies bedeutet, Gedanken wie zum Beispiel „Das kann ich nicht“ oder „Ich bin zu schwer, zu schwach, zu unbeweglich“ gegen neue, positive auszutauschen.
Der Handstand lädt uns ein, noch einmal neu laufen zu lernen – dieses Mal auf den Händen. Und so, wie wir es als Kinder auf den Füßen getan haben, gilt es auch hier, einen Schritt vor den anderen zu setzen, zwischendurch zu fallen und immer wieder enthusiastisch aufzustehen.
Im Optimalfall üben wir den Handstand, weil es uns Freude macht! Meiner Meinung nach ist Bewegung ein Grundbedürfnis des Menschen. Demnach sollte die Handstandpraxis aus der Lust entstehen, etwas Neues auszuprobieren, anstatt einen zusätzlichen Punkt auf der To-doListe abzuhaken.
In diesem Sinne: Viel Freude bei diesem Handstand-Mini-Workshop! 🙂
Die Handstandformel
Wenn wir den Handstand mit einem Hausbau vergleichen, müssen wir zuerst das Fundament legen, bevor wir das Dach oben aufsetzen.
Alignment = Ausrichtung: Wir tarieren die Pfosten aus, auf dem das Haus stehen soll. Im Handstand sind die Pfosten die Knochen, die „übereinandergestapelt“ werden. In der Anwendung bedeutet das: Je mehr wir bereits in der Startposition die Knochen „stapeln“, desto leichter wird das Landen im Handstand sein. Richte dein Handstandfundament wie folgt aus: Setz die Hände schulterweit auf und bring die Zeige- oder Mittelfinger parallel zueinander. Spreiz die Finger und press die Fingerspitzen in den Boden. Platziere die Schultern über den Handgelenken, und die Füße wenn möglich unter der Hüfte. Runde den Rücken, um auch die Wirbel bereits übereinanderzustapeln und dem Körper so eine Richtung vorzugeben, wo er „upside-down“ landen soll.
Tightness = Festigkeit: Beim Hausbau wäre die Festigkeit der Beton, mit dem wir die Pfosten an ihrer Position fixieren. Im Körper definiert die Muskelaktivierung unsere Stabilität.
Balance: Unser Haus ist ausgerichtet und fixiert, und damit bereit für das Dach. Im Handstand entspricht das Dach der Balance. Wir heben den Blick, um unseren Gleichgewichtssinn über die Augen zu aktivieren, und spüren die […]